Verkündigungsspiele

Bei umfassender Instandsetzung und Renovierung unserer Dorfkirche 1975 -1977 hatten wir das marode Seitengestühl des Altarraums entfernt. Es entstand eine ungewohnt großzügige Fläche vor dem schönen Altar. Sie reizte von da an auch zu einer besonderen Art der Nutzung:

Es entstanden eigene Verkündigungsspiele, zum Beispiel:

Die Josephsgeschichte 1.Buch Mose Kapitel 37-47

Diese spannende Erzählung führt zur umständlichen  Erkenntnis in Kap.50,20:
"Ihr gedachtet es böse mit mir zu machen, aber Gott gedachte es gut zu machen".
Andeutungen des Inhalts:

"Wir sehen jetzt, was oft nicht leicht, wofür die Kraft nur selten reicht,
wenn es bloß gilt, statt was zu schauen, auf Gott zu setzen das Vertrauen,
zumal wenn er nutzt böse Sachen, planvoll sein Heil für uns zu machen."

Es folgt die Begegnung Josefs mit seinen Brüdern, die sich seine arroganten Träume anhören müssen und beschließen, ihn zu beseitigen.

"Und weil so angeheizt ihr Zorn, sie packen hinten ihn und vorn
und werfen ihn ins Brunnenloch. Es reut sie bald dann aber doch.
Drum sie als Sklaven ihn verkaufen. `Ne Karawane kommt gelaufen,
der geben sie den Joseph mit, und nach Aegypten führt sein Schritt."

"Der schwere Weg, der sich ihm bahnt, ist Teil von dem, was Gott längst plant.
Er kann sich stets zunutze machen, zu unserm Heil auch böse Sachen."

(Nach den Singzeilen folgt nahtlos eine Strophe nach der anderen von dem Lied "Befiehl du deine Wege...")

Zuletzt heißt die Singzeile:

"Manchmal man ahnt, dass Gott geplant: Durch Leiden führt sein Weg zum Glück.

Wenn man dann sah, wie das geschah, möcht´ eigentlich man nicht zurück."

mit Übergang zur Liedstrophe: "Wohl dir, du Kind der Treue ..."

Zu jeder Szene hatte Astrid Szibbat aus Helfta, damals 14 Jahre alt, auf große Styroporplatte eine Kulisse gemalt. Zum Beispiel die Karawane ...  

Die große Einladung

erzählt und bedenkt eine Gleichnisgeschichte Jesu aus dem Lukasevangelium Kapitel 14, 15-24 mit der enttäuschenden Absage Vieler, die ihre Chance verpassen. Überraschend ergeht die Einladung an andere, die den Festsaal füllen

Andeutungen des Inhalts:

Vater: He, Junge, komm doch mal herein!
Sohn: Ja! Was ist los?
Vater: Mir fiel so ein:
Es ist viel Arbeit, immer Trab von früh bis spät, tagauf, tagab.
Wenn ich mir das so überlege, geht jeder nur die eignen Wege.
Doch wenn´s nur Arbeit hat gegeben, da stimmt was nicht in unserm Leben.
Zu großem Fest ich habe Lust. Drum du zu allen gehen musst:
Zu allen unseren Bekannten, zu Nachbarn, Freunden und den Tanten.
Lad herzlich ein! Die Feier sei in vierzehn Tagen um halb drei.

Der weitere Text reicht für 9 Personen, die eingeladen werden und fröhlich zusagen. Tochter und Helfer verwandeln den Altarraum zum Feiersaal - aufwändig mit Girlanden, Blumen usw. - und ein festlich gedeckter Tisch wird hergerichtet ...

Gleichnis vom Sämann      Lukas 8, 4-15

Diese Nacherzählung entstand zwecks Vertonung für Kinderstimmen und Instrumente durch Thomas Gürtler (Halle) - zu nutzen auch als Vortrag zu Bildern von Saat und Ernte oder als Ermunterung, solche zu malen.

"Als eine große Menschenmenge beieinander war und viele aus den Städten zu Jesus eilten, redete er zu ihnen in einem Gleichnis":

Es ging ein Sämann aus, zu säen. Und viele Vögel das erspähen.
Sogleich sie ständig mit ihm fliegen, von seinen Körnern was zu kriegen.
So streut umsonst er vieles aus, und es wird keine Ernte draus.
Trotz Emsigkeit und frohem Mut vergeblich er die Arbeit tut.
Doch er lässt gar nicht sich beirren, wenn diese Räuber um sich schwirren.
Das ganze Feld ist groß und offen. So lässt die Arbeit froh ihn hoffen.

Wirf trotzdem heiter den Samen weiter.
Das Korn wächst still, wo Gott es will.

Im Acker gab es Felsgestein. Die Aussaat fällt auch dort hinein.
Das Korn bringt einen Keim hervor, der wächst ein kleines Stück empor.
Doch fehlt dem Boden Feuchtigkeit. Der Halm grünt nur für kurze Zeit.
Bald wird er welk. Es fehlt die Kraft, wenn er nicht findet Lebenssaft.

Wirf trotzdem heiter den Samen weiter.
Das Korn wächst still, wo Gott es will.  ... ..."

 

Kantaten für Kinder

Krippenspiele

-  in Reimform  nachdenklich dargestellte Bibeltexte aus Propheten, Lukas 2 und Matthäus 2

Andeutung des Inhalts (z.B. aus Christvesper 2002):

Sprecher: ... Wo sich dies Kind erlösend mischte ein, kann´s in der Menschheit nicht nur finster sein.

Denn Gott hat seinen Retter uns gebracht. Vor ihm zerbricht der Dunkelheiten Macht.

Micha:... Von diesem Ort, ganz unbekannt und schlicht, in aller Welt man eines Tages spricht.

Jesaja:... Ihr werdet sehen in der Finsternis,

in der ihr Angst habt und im Leiden weint, dass unerwartet helles Licht euch scheint.

Nach ihrem beschwerlichen Weg kommen Maria und Josef spät in Bethlehem an. Auf der Suche u.a.:

Josef:

Schalom! Wir suchen für die Nacht ein Bett. Wenn Sie eins für uns haben, wäre nett.

Hausbesitzer:

Hier liegen Reisende schon viel zu viele bereits auf Treppenabsatz und der Diele.

Und es ist voll bestimmt der ganze Ort. Doch fällt mir schwer, dass ich euch schicke fort. ... ...

Die Texte der Krippenspiele können  je nach Gruppengröße mühelos variiert werden.